25. APRIL 2017 – LIONS CLUB KOBLENZ SPENDETE FÜR WEITEREN SPRACHKURS IN ZUSAMMENARBEIT MIT DER VOLKSHOCHSCHULE KOBLENZ

Die Lions konnten sich in der Klasse von der Effektivität ihrer Spende überzeugen. Bericht aus „Blick Aktuell“ vom 25.04.17
Koblenz. Anlässlich seines 60-jährigen Bestehens, das der Lions Club Koblenz im Juni 2016 feierte, spendete er getreu seinem Motto „We serve“ 30.000 Euro für soziale und kulturelle Projekte in der Stadt Koblenz. Davon waren alleine 22.000 Euro für Flüchtlingsprojekte in der Stadt vorgesehen. Um Flagge zu zeigen, spendeten die Lions nun abermals 3.600 Euro, mit denen ein weiterer Sprachkurs in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule (VHS) Koblenz für Flüchtlinge aus der Asylunterkunft Schlachthofstraße eingerichtet werden konnte. Die durchschnittlich vier bis acht Monate dauernde Übergangszeit von der Ankunft der Flüchtlinge in Koblenz bis zu einer ersten Sprachkursteilnahme konnte mit der Einrichtung dieser Maßnahme zumindest für 15 Asylbewerber verkürzt werden.
Bei einem Besuch des seit Anfang März laufenden Kurses überzeugte sich der Präsident des Lions Clubs Koblenz, Bernhard Sommer,
gemeinsam mit dem Pressebeauftragten des Clubs, Stephan Antwerpen, und dem Reisemarschall O´Donnell Fromelt von der Effektivität der Spende.

 

Kurs umfasst einhundert Stunden
Die weiblichen und männlichen Teilnehmer des einhundert Stunden umfassenden Sprachkurses – Kinder, Jugendliche und Erwachsene – sind allesamt alphabetisiert. Sie kommen aus dem Jemen, dem Kosovo, aus Syrien und Tschetschenien. Bernhard Sommer legt Wert darauf, dass der Kurs nicht nur die elementaren Kenntnisse der deutschen Sprache vermittelt, sondern zusätzlich ein Training für das Alltagsleben in Deutschland und die Sensibilisierung für die damit auch einhergehenden Verpflichtungen bietet.
Eine Integration auf hohem Niveau, wie sie die Lions anstreben, bedeute, die Flüchtlinge weiterführend an die Hand zu nehmen und in Bereichen wie Jobvermittlung, Wohnungssuche, Arztbesuch oder Führerscheinerwerb zu begleiten. Sommer betreut selbst eine
Flüchtlingsfamilie und bringt die für ihn wertvolle Erfahrung in die Lions-Flüchtlingshilfe ein. Er ist überzeugt, dass die Eingliederung der Asylanten in die Gesellschaft nur gelingen kann, wenn eine derartig aktive Integrationshilfe geleistet wird.
Handlungsorientiertes Lernen mit schnellen Erfolgserlebnissen
Zweimal pro Woche für jeweils drei Stunden kommen Exon, Fatima, Khaoula und ihre Mitschüler in den Klassenraum der VHS, um Deutsch zu lernen. Unterrichtet werden sie von der pensionierten Grundschullehrerin Ursula Exner. Unterstützend zu dem im Arbeitsheft „Deutschkurs für Migranten“ (Thannhauser Modell) angebotenen Sprachtraining verwendet sie eine Fülle an pädagogisch wertvollen Lernhilfen, um mit einem eher handlungsorientierten, ausschließlich in Deutsch abgehaltenen Unterricht das Lernen einprägsamer zu gestalten. Für die Schüler bringt diese Methode schnell befriedigende Erfolgserlebnisse. Engagiert demonstrieren sie den heutigen Gästen, wie fit sie schon in Deutsch sind. Ursula Exner bittet sie der Reihe nach, sich vorzustellen, zu erzählen, wo sie herkommen und welchen Beruf sie in der Heimat ausgeübt haben. Fatima hat drei Kinder. „Ich arbeite Schneiderin“, drückt sie sich verständlich, aber noch etwas holprig aus. Dann holt die Lehrerin die Schüler einzeln nach vorne und lässt sie auf dem Pult mit den Wortkarten arbeiten. Welche Möbel gehören in welche Zimmer, wie stellt man Fragen oder in welchen Einheiten werden bestimmte Produkte eingekauft? Praktische Übungen, wie fiktive Gespräche in der Arztpraxis oder das Tischdecken und Einkaufen sollen die deutschen Wörter geläufig werden lassen.

 

Den Schülern macht der Unterricht offenkundig Spaß
Ursula Exner achtet auf eine korrekte Aussprache, vor allem bei den Umlauten „Ä“, „Ö“ und „Ü“, die den meisten Schülern Probleme bereiten. Das Schreibenlernen soll nicht zu kurz kommen. Exner schreibt Wörter als Buchstabenpuzzle an die Tafel und fordert die Schüler auf, die Buchstaben so anzuordnen, dass ein sinnvolles Wort entsteht. Mit einem Sprung ins Lehrbuch wird das Kapitel „Jahreszeiten“ wiederholt. Wer hat in welchem Monat Geburtstag und welche Monate gehören zu welcher Jahreszeit? Das sitzt ganz prima. Wie viel Spaß der Unterricht den Schülern macht, ist offenkundig. Vor allem bei den Rollenspielen wird häufig gelacht.
Wie es für die Teilnehmer nach Beendigung des Sprachkurses Mitte Juni weitergeht, erklärt Sandra Schmalz, VHS-Fachbereichsleiterin „Sprachen“. Für die meisten Teilnehmer wird sich ein Integrationskurs anschließen, der sich aus Orientierungs- und Sprachkurs zusammensetzt. Wer diesen Kurs nicht angeboten bekommt, entscheidet sich möglicherweise für die Fortsetzung des Deutschlernens mit einem der anderen, bei der VHS in großer Zahl angebotenen Kurse.

 

Bücherspenden gesucht für den Basar im Oktober
Um das soziale und kulturelle Engagement des Lions Clubs Koblenz zu unterstützen, ist beispielsweise eine Bücherspende hilfreich. Einen speziellen Bücherabgabetermin hat der Club am Samstag, 13. Mai von 10 bis 12 Uhr auf der Karthause, Am Falkenhorst 18, eingerichtet. Clubmitglieder sammeln, sortieren und bereiten den Lesestoff vor für den Verkauf im Oktober im Koblenzer Löhrcenter. Der große Bücherbasar dort stellt schon seit Jahren die jährliche Hauptaktivität des Clubs dar.